Dienstag, 28. Juni 2011

Andalusien I.: Frittierte Fische und kein Ende


Ankunft in Malaga und nach genußvollem Überblick von den Terrassen des Paradores Gibralfaro über Malaga ein Spaziergang zum „El Pimpi“, der traditionsreichen Tapas Bar im Zentrum in der Calle Granada 62. In jedem Reiseführer ist sie zu finden und so hegten wir keine allzu großen kulinarischen Hoffnungen. Aber man sollte mal da gewesen sein.

Die Kellner sind strukturiert und organisiert. Eine nahezu deutsch perfekte Aufteilung ohne spanisches Flair.

Aber gerade das steht im Gegensatz zur Historie und der Einrichtung. Eine selten schöne Atmosphäre, die (nur) von Erinnerungen lebt.

Von zwei verschiedenen Straßen kann man die Bar begehen. Der westliche Eingang ist reizvoll mit Bildern und Autogrammen berühmter Künstler und Schauspieler entlang der Bar geschmückt. Es folgen Sherryfässer mit Kommentaren wichtiger Gäste.

Nach einem Fino mit den obligatorischen grünen, mit einem Holzhammer leicht aufgeschlagenen und eingelegten Oliven Andalusiens auf der Terrasse ging es hinein:

"Pescaítos Fritos nach Málaga-Art" für 2 Personen für 20 € sollten es sein. Man sieht sie hier überall in den Restaurants, Bodegas und Bars. Eine Spezialität Malagas, serviert nur mit einer Zitrone. Dabei waren: Sardellen, Babykalmare, Tintenfischringe, Meerbarbe und Zackenbarsch.

Diese andalusische Spezialität soll die gesundheitsfördernden Vorteile mediterraner Ernährung mit feinem Fischgeschmacks vereinen.

Ausgebacken wird der frische Fisch in heißem Olivenöl. Dieser Vorgang soll nur wenige Sekunden dauern und der sortentypische Fischgeschmack immer im Vordergrund stehen. Eine dünne Mehlschicht bildet eine knusprige Kruste, die das Eindringen von Öl verhindern soll. So solle die ideale Textur bei bleibender Aromen- und Geschmacksvielfalt erhalten bleiben. Hört sich perfekt an. Unser Essen hatte wenig davon.

Wir lieben den Begriff „trocken“, beim Wein und beim Humor, aber ein Aioli-Dip hätte uns in diesem Moment sehr viel Freude bereitet. Also machten wir es wie alle: Einige Copa de la Casa in Weiß und Rot und viel Aqua. Abgeschlossen wurde das Ganze mit einem der typischen süßen Málaga-Weine.

Was ist sonst noch wichtig in Malaga:

Am Plaza de la Merced, neben dem Geburtshaus Picassos lebt die studentische Jugend. Für 5 € gibt es den Tag über ein Frühstück mit frisch gepresstem Orangensaft, einem Kaffee und verschiedenen Baquettes.

Hochwertige Restaurants sind: Das Restaurante Maria, Avda, del Pintor Joaquin Sorolla 45 in der Nähe der Stierkampfarena, das sich wie 19 andere auch in Andalusien zum „Club de oro de la mesa andaluza“ zusammengeschlossen haben.

Das Marisquería Santa Paula, eines des besten Restaurants Malagas findet man in der Altstadt, Avenida de los Guindos 28

Nachtleben: Das „El Jardin“ versteckt hinter der Kathedrale ist ein Café mit echtem Jugendstil-Ambiente. Es ist ein Ort an dem man live Tango-Musik erleben kann. Wir hatten das Vergnügen (von außen) einem andalusischen Tango-Tanzabend für einige Zeit beiwohnen zu dürfen.