Welcher Steinbutt schmeckt am besten? Welchen Fisch kann und darf man essen?
Grundsätzlich unterscheiden sich sowohl Geschmack als auch Beschaffenheit des Fleisches bei den Handelsklassen des Steinbutts. Feinschmecker bevorzugen ausgewachsenen Steinbutt aus Wildfang. Babysteinbutt sollte man meiden, da er nicht den typisch nussigen, unverwechselbaren Geschmack eines ausgewachsenen Fisches aufweist. Weiter spricht gegen den Babysteinbutt, dass er gefangen wurde, bevor der Fisch sich vermehren konnte. Deshalb Hände weg von den schrumpfenden Beständen.
Wildfang oder Aquakultur
Unterschiedlichen Geschmack weisen Steinbutt aus Wildfang und Aquakultur auf. Zuchtfische haben bei weitem nicht den intensiven Fischgeschmack ihrer wild lebenden Artgenossen. Wer nicht so intensiven Fischgeschmack möchte, der ist mit Zuchtfisch gut bedient. Zudem kann man ihn guten Gewissens essen, denn wilder Steinbutt ist im Bestand bedroht.
Da der Steinbutt erst mit fünf Jahren geschlechtsreif wird, ist eine Festlegung von Mindestgrößen notwendig, um eine Überfischung zu verhindern. Gezielten industriellen Steinbuttfang gibt es eigentlich nur vor der Westküste Jütlands, dort werden spezielle Buttnetze eingesetzt. Steinbutt ist nicht häufig anzutreffen, aber als geschätzter Nutzfisch mit hohem Marktpreis stellt er einen erwünschten und wertvollen Beifang bei der Schleppnetz-, Drehwaden- und Leinenfischerei dar. Die europäische Fangmenge lag in den letzten Jahren bei annähernd 10.000 Tonnen. Diese Menge reicht nicht annähernd, um den Markt zu versorgen, daher kommen mittlerweile rund 3.000 Tonnen aus Aquakulturen.
Die Haut des Steinbutts verrät dem Gourmet, wie der Fisch gefangen wurde: Ist die weiße Haut auf der Unterseite blau gefleckt, dann war der Fisch Beifang in großen Netzen. Das heißt Todeskampf unter Wasser. Ist der Fisch hingegen extrem blutig, dann ist er in ein Jacobsmuschelgitter geraten und ohne größeren kulinarischen Wert.