Ja, heute noch, aber morgen... Eigentlich richtet sich unser Gedanke schon in den Frühling hinein: Das Wort Spargel zaubert uns ein Lächeln in die Augen, das Wort Erdbeeren regt unsere Speichelproduktion an. Dennoch: Einige Posts zur Miesmuschel sollen noch folgen. Eher stiefmütterlich behandelt, weil immer noch mit dem Obskuren behaftet.
Dubios erscheint sie vielen. Im Herbst aber stehen die großen Teller auf den Restauranttischen, so als würde man diese Aufgabe nur Profis zutrauen. Ich werde in den nächsten Posts versuchen auf die Vielfalt der Zubereitungsmöglichkeiten einzugehen.
Heute aber zuerst die reine Information:
Der Name „Mies“ – welch furchtbare Vorsilbe - leitet sich von „Moos“ her, da sich die Muscheln wie Moos an Steinen, Pfählen oder Tauen festsetzt. Miesmuscheln sind getrenntgeschlechtig. Ein Weibchen gibt 5 bis 12 Millionen Eier ab. Nach ein bis zwei Wochen schlüpfen die Larven, die etwa drei Wochen frei schwimmen und sich an Pfählen, Steinen, Matten und Seilen festsetzen.
Bei Miesmuschelkulturen werden die Jungmuscheln Wildbänken entnommen und auf geeigneten Kulturflächen weitergezüchtet. Eine bekannte Methode ist Zucht an Holzpfählen (Pfahlmuscheln). Dabei werden die Schnüre mit den jungen Larven um Holzpfahle gewickelt.
Im Mittelmeer gibt es eine andere Methode mit hängenden Leinen (Hängemuscheln). Die Leinen hängen an so genannten Tischen und werden immer vom Wasser umspült. Diese Methode eignet sich gut für Regionen mit schwachen Gezeiten. Spanien (Galicien), Italien und Holland sind die Hauptproduzenten von Miesmuscheln.
Auch rund um die Nordsee werden viele Miesmuscheln gezüchtet. Die Besatzmuscheln werden auf unter Wasser gelegenen Kulturflächen ausgebracht. Dort reifen sie in ein bis zwei Jahren heran und werden dann zum Verkauf abgeerntet.
Was sagt Greenpeace: Miesmuscheln stammen meist aus Aquakultur und kommen hauptsächlich aus Holland und Dänemark. Muschelbänke im Watt sind durch das Sammeln von Besatzmuscheln geschrumpft. Die Entnahme wird inzwischen geregelt, doch Umweltschützer kritisieren, der neue Plan fürs Niedersächsische Wattenmeer berücksichtige Naturschutzauflagen nur unzureichend. Unbedenklich sind Hängekulturen in Netzen (vor allem aus dem Mittelmeer) und „Pfahlmuscheln“ aus Frankreich.
Morgen gibt’s Info’s zum Einkauf.